[1] Der Türke mit dem Feengesicht
Der gestern von uns weggegangen,
Welch' einen Fehler hat er gesehn,
Daß er nach Chata fehlgegangen?
[2] Seit dieses weltensehende Aug'
Von meinem Blicke sich entfernte,
Weiß Keiner, was vor meinem Gesicht
Für Bilder sind vorbeigegangen.
[3] Der Rauch, der von den Gluthen der Brust
Am Abend gestern aufgestiegen,
Ist über den entzündeten Rauch
Der Kerze weit hinausgegangen.
[4] Entfernet von des Freundes Gesicht
Vergießt die Quelle meines Auges,
Von Zeit zu Zeit den reißenden Strom,
Davon die Sündfluth ausgegangen.
[5] Als mich der Krampf der Trennung befiel,
Sank auf der Stelle ich zusammen,
Zurückgeblieben bin ich mit Schmerz,
Nachdem der Arzt davon gegangen.
[6] Es sprach mein Herz: zu seinem Genuß
Kann man wohl durch Gebet gelangen.
Seitdem ist meines Lebens Genuß
In Nichts, als im Gebet vergangen.
[8] Als mich der Leibarzt gestern besucht',
Sprach er zu mir bedaurungsweise,
Dein Uebel ist, o Schade für dich!
Die Heilung längst vorbeigegangen.
[9] O gehe zu Hafisens Besuch,
Erkund'ge dich nach seinem Wohlseyn,
Noch eher als die Kunde dir kommt,
Er sey aus dieser Welt gegangen.